
Freunde des Eschweger Sophiengartens e.V.
Die Geschichte des Sophiengartens
Als "Wernerschen Garten" kennen die Eschweger Bürger jenen Garten im Herzen der Altstadt, am Südhang des Schulberges, direkt neben dem heutigen
Stadtmuseum.
Der Garten liegt hinter einer alten Sandsteinmauer verborgen.
Bereits vor 500 Jahren wird diese Ummauerung urkundlich erwähnt. Im Mittelalter stand hier der Burgsitz - ein befestigtes Haus - der adligen Familien von Keudell und von Eschwege. Nach 1593 im Besitz derer von Eschwege. Zu unbekannter Zeit ist der Garten an die Besitzer des Hauses Marktplatz 13
übergegangen.
Archäologische Untersuchungen im oberen Teil des Geländes haben ergeben, dass hier im 15. Jahrhundert ein Gebäude errichtet wurde, das im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden ist und nicht wieder aufgebaut wurde.
So entstand jene Baulücke, die den Blick vom Schulberg über die Dächer der Altstadt erlaubt.
Nach dem Adel kam das vornehme Bürgertum, das den Garten nutzte. Auf den Hofrat Schreiber folgte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Kommerzienrat und Partikulier Christoph Kreger. Er entstammte der reichen Fuhrmannsfamilie Kreger aus Orferode und lebte in Eschwege von seinen Gütern. Nach ihm wurde der Garten lange Zeit als der "Kregersche Garten" bezeichnet.
Ab 1859 war der Wollentuchmacher Friedrich Werner Besitzer von Haus und Grundstück. Aus dieser Zeit stammen vermutlich auch die Einbauten für Tuchrahmen, die an den Mauern zu sehen sind.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand hinter den dicken Mauern der gepflegte Bürgergarten der Familie Werner, eine Oase der Ruhe inmitten der Altstadt. Im Jahr 1992 wechselten die Eigentümer und die Stadt erwarb die Freifläche, die
jahrelang brach lag. Ab 1997 entstand daraus der Eschweger Sophiengarten.
Der Eingang zum Garten im 19. Jahrhundert und das Haus, in dem Bundespräsident Heinemann einen Teil seiner Jugend verbracht hat. Es gehörte seinen Großeltern.
(Nach einem Gemälde von Ernst Christopher Metz.)